Generationengerechtigkeit

Heinz Pingel
Heinz Pingel

In der Debatte um den Beschluss des aktuellen Haushaltes – auch auf dieser Seite gab es dazu mehrere Stellungnahmen – ging es auch um Kredite und Abschreibungen.

Neue Kredite sind in diesem Jahr nicht geplant und die Gesamtverschuldung soll verringert werden. Wie die Kredittilgung müssen die Abschreibungen aus den Einnahmen erwirtschaftet werden. Diese Abschreibungen drücken in Geldbeträgen der Wertverlust von Gebäuden, Straßen, Leitungen usw. aus, der durch Reparaturen oder Neuanschaffung ausgeglichen werden muss.

Wer ein Haus baut und dafür Kredite verwendet, versucht diese in einem überschaubaren Zeitraum zurückzuzahlen. Mit einer Instandhaltungsrücklage legt er außerdem Mittel bereit, damit die Wohnqualität des Hauses auch nach Jahrzehnten erhalten bleibt. Gelingt beides, ist die folgende Generation sogar „besser dran“. Selbst wenn der Kredit nicht getilgt wäre bliebe ein Vorteil, weil der Neubau eines gleichwertigen Hauses sicher teurer würde als der weiter zu tilgende Kredit. Längerfristig ist also zwischen Kredittilgungen und Investitionen abzuwägen.

Auf Nachhaltigkeit gerichtete Ausgaben können da kommenden Generationen nützlicher sein als kleinere „Rote Zahlen“. So erstrebenswert auch schnelle Kredittilgungen sind, wir müssen vorausschauend in die nachhaltige Stadtentwicklung investieren, auch um auf absehbare Veränderungen wie die Zunahme von Extremwetterlagen zu reagieren.

Heinz Pingel