Löbau und die Landesentwicklung

In der April-Sitzung fasste der Stadtrat den Beschluss über die Stellungnahme zum Entwurf des Landesentwicklungsplans. Mit der Neufassung des Landesentwicklungsplanes soll auf den demografischen Wandel reagiert werden, offenbar vor allem durch Zentralisierung und Reduzierungen.

Wir halten das für einen falschen Ansatz. Zentralisierung erfordert mehr Mobilität, die verringert sich bei einer älter werdenden Bevölkerung aber eher, in jedem Fall wird sie für die Bürger immer teurer.

Reduzierungen von Angeboten vor Ort sind letztlich Umverteilungen zulasten derjenigen, die zu öffentlichen Einrichtungen weitere Wege zurücklegen müssen.

Im Kern richtet sich die Kritik in der Stellungnahme darum gegen die Reduzierung der Rolle Löbaus als zentraler Ort mit Versorgungsfunktionen, auch für die benachbarten Ortschaften. In der Sprache der Raumordnung heißt das die Zurückstufung Löbaus vom Mittelzentrum zum Ergänzungsstandort. Das bedeutet, das bisherige Niveau der medizinischen Versorgung, der Bildungs- und Kulturangebote oder der Dienstleistungsangebote würde planmäßig reduziert.

Auch die in der Planung vorgesehene Reduzierung der Räume mit besonderem Entwicklungsbedarf  gefährdet das Erreichen gleichwertiger Lebensbedingungen, als im Grundgesetz formuliertes Ziel der Raumordnung.

Damit wird dem demografischen Wandel, der zu 80% Ergebnis von Wanderungsbewegungen ist, aber nicht begegnet, er wird verstärkt. Insbesondere junge Fachkräfte werden wir nicht gewinnen, bestenfalls als Besucherinnen im Ort der Kindheit.

Heinz Pingel
Fraktionsvorsitzender